IBM wird zum Wachstumsunternehmen
Die Aktie von IBM büßte auf Wochensicht knapp 8 % ein. Beim Blick auf die soliden Quartalszahlen kann ich jedoch beim besten Willen keinen Grund für diese Gewinnmitnahmen feststellen.
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IBM legt in allen Sparten zu
Insgesamt kletterten die Q2-Einnahmen im Jahresvergleich um 8 % auf 17,0 Mrd. EUR, während der Nettoertrag sogar um 20 % auf 2,19 Mrd. EUR zulegte. Die Bruttomarge lag mit 59,9 % satte 200 Basispunkte über dem Vorjahreswert.
Zu diesem Erfolg trug insbesondere das starke Softwaresegment mit einem Umsatzplus von 10 % bei, in welchem die beiden Wachstumsbereiche Cloud & KI vereinigt sind. Auch in der Consulting-Sparte kehrt nach schwierigen Quartalen wieder Stabilität ein: Der Auftragsbestand ist gestiegen und die Erlöse wuchsen um 3 %. Die größte Überraschung kam aber aus der Infrastruktur: Dank der neuen z17-Mainframes – optimiert für KI-Anwendungen – legte dieser Bereich über 14 % gegenüber dem Vorquartal zu.
Und so profitiert IBM gleich mehrfach vom aktuellen KI-Boom: als Anbieter von vertrauenswürdiger Unternehmens-KI, als Infrastrukturanbieter für Großkunden und als einer der wenigen Tech-Konzerne mit soliden Margen, einem stabilen Cashflow und laufenden Dividenden. Insgesamt belief sich der KI-bezogene Auftragsbestand im zweiten Quartal auf ganze 7,5 Mrd. USD.
Überzeugende Prognose
IBM bestätigte seine Umsatzprognose und geht 2025 weiterhin von einem Umsatzwachstum von mindestens 5 % aus. Zeitgleich hob das Management die Cashflow-Prognose an und stellt nun einen Free Cashflow von über 13,5 Mrd. USD im laufenden Geschäftsjahr in Aussicht. Geld, das uns Aktionären in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen zurückgegeben wird.
Die schwache Kursreaktion auf dieses hervorragende Zahlenwerk ist kaum erklärbar. Eventuell störten sich die Investoren an den Aussagen des CEOs, der von der Zurückhaltung der öffentlichen Kunden sprach:
„Zwar ist das kein entscheidender Faktor insgesamt, aber geopolitische Spannungen führen bei einigen Kunden zu einer gewissen Zurückhaltung“, sagte CEO Arvind Krishna im Analysten-Call. „Auch die Ausgaben der US-Regierung waren im ersten Halbjahr etwas eingeschränkt, aber wir erwarten daraus keine langfristigen Gegenwinde.“
Offensichtlich schlägt CEO Krishna – wie viele andere Konzernlenker derzeit – vorsichtigere Töne in Bezug auf das Verhalten der Kunden an. Angesichts geopolitischer Spannungen und des andauernden Zollkonflikts ist das verständlich. Solche Einordnungen ändern jedoch nichts am intakten, langfristigen Investment-Case. Der KI-Trend bleibt stark, der strukturelle Bedarf ist hoch, und der Investitionszyklus im KI-Sektor steht erst am Anfang.
Die Erfolgsstory geht weiter
Ich bin mit den Quartalszahlen von IBM sehr zufrieden. Der KI-Pionier entwickelt sich wieder zu einem waschechten Wachstumsunternehmen und positioniert sich jetzt schon als weltweit führender KI-Anbieter für Unternehmen und Behörden.
Nach dem rasanten Anstieg im ersten Halbjahr hat die Aktie etwas Luft abgelassen. Nicht mehr und nicht weniger. Angesichts der moderaten Bewertung bietet ein Rücksetzer eine attraktive Gelegenheit zum Ausbau der Position.
Diese Gelegenheit habe ich ausgenutzt und die IBM-Position im Cashflow-Depot erneut aufgestockt.
Mehr zum Cashflow-Depot und anderen drei Depots aus meinem Börsendienst findest Du hier.
Hinweis auf Interessenskonflikte: Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens: IBM. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern, und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.