Buffett-Rechner
Ein sehr mächtiges Werkzeug zur Bewertung der Kapitalallokation und Ausschüttungspolitik von Unternehmen ist die goldene Regel von Warren Buffett, auch als 1-Dollar-Regel bekannt. Mit unserem Rechner, kannst Du die goldene Regel von Warren Buffett auf beliebige Unternehmen schnell und einfach anwenden.
Die Fähigkeit des Managements, das Kapital effektiv zu allokieren, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Ein starkes Management wird darauf achten, dass das Kapital in die besten verfügbaren Möglichkeiten investiert wird, um den Shareholder-Value zu maximieren.
Beispielsweise könnte es seine Gewinne in neue margenstarke Produkte oder lukrative Übernahmen investieren und so seine Kapitalrendite langfristig steigern. Steigt die Kapitalrendite, dann zieht früher oder später auch der Aktienkurs nach. In diesem Fall profitieren die Anleger an der überdurchschnittlichen Wertentwicklung und ersparen sich die Steuer, die zwangsweise auf Dividendenzahlungen anfällt.
Findet das Unternehmen jedoch keinen effektiven Einsatz für das überschüssige Kapital, sollte es dieses in Form von Dividenden (oder Aktienrückkäufen) an seine Investoren zurückgeben. Dies trifft beispielsweise auf Firmen in gesättigten Märkten mit wenig Wachstumspotenzial zu.
Doch wie kann man herausfinden, ob sich das Management des Unternehmens an dieses Prinzip hält?
Die goldene Regel von Warren Buffett
Warren Buffett hat hierzu eine relativ einfache und dennoch sehr effektive Regel eingeführt. Um zu erfahren, ob das Unternehmen das Kapital effizient einsetzt, sollte man sich laut dem „Orakel von Omaha“ ansehen, ob es für jeden Dollar (oder Euro), den es über einen Zeitraum von fünf Jahren (in der Regel sind das die letzten 20 Geschäftsquartale) einbehalten hat, mindestens einen Dollar (oder Euro) Marktwert geschaffen hat.
Hierzu sollte man zunächst die an die Aktionäre gezahlten Dividenden vom Ertrag des Unternehmens abziehen. Was übrig bleibt, ist der einbehaltene Gewinn.
Nun sollte man die Differenz zwischen dem aktuellen Marktwert und dem Marktwert vor fünf Jahren bilden. Ist das erzielte Ergebnis niedriger als die Summe der einbehaltenen Gewinne im gleichen Zeitraum, setzt das Unternehmen sein Kapital unproduktiv ein.
Buffett-Regel anhand der Coca-Cola-Aktie
Zum besseren Verständnis wenden wir die goldene Regel von Warren Buffett auf den Softdrink-Giganten Coca-Cola an. Als Stichtag zur Berechnung verwenden wir das Ende des ersten Geschäftsquartals 2024 (Ende März 2024).
In diesem Zeitraum hat Coca-Cola einen Gewinn pro Aktie von 10,77 USD erzielt. Davon wurden 8,57 USD in Form von Dividenden ausgezahlt und der Rest (2,20 USD) einbehalten.
Zu Beginn der Betrachtungsperiode (22.04.2019) notierte die Aktie bei 47,48 USD. Aktuell wird der Titel zu 60,17 USD je Aktie gehandelt. Die Differenz davon beträgt 12,69 USD. Daraus folgt, dass Coca-Cola im 5-Jahres-Zeitraum pro einbehaltenen USD fast 6 USD an Marktwert geschaffen hat (12,69 / 2,20 = 5,77). Coca-Cola setzt also sein Kapital effektiv ein.
FAZIT
Die goldene Regel von Warren Buffett hilft Dir, um relativ schnell einzuschätzen, wie gut das Management des Unternehmens das Kapital einsetzt. Kommst Du nach der Anwendung der Regel zu keinem positiven Ergebnis, solltest den Kauf der Aktie gegebenenfalls überdenken.
Es gibt jedoch auch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie die langfristigen Aussichten des Unternehmens, die Branchendynamik und andere fundamentale Kennzahlen. Die goldene Regel von Warren Buffett ist ein hilfreiches Werkzeug zur Bewertung der Kapitalallokation, sollte aber in einem breiteren Kontext betrachtet werden.
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