Meta: Abverkauf als Einstiegschance
Die Aktie von Meta wurde nach den Earnings massiv abgestraft. Trotz solider Ergebnisse und weiterhin hoher Wachstumsdynamik büßte das Papier innerhalb kurzer Zeit fast 20 % ein. Grund genug, den Social-Media-Riesen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
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Starkes Quartal, aber Einmaleffekte belasten
Im dritten Quartal steigerte Meta seine Umsätze im Jahresvergleich um 26 % auf 51,2 Mrd. USD und lag damit über den Marktschätzungen. Ohne einen einmaligen Steueraufwand von knapp 16 Mrd. USD hätte der Gewinn je Aktie sogar bei rund 7,25 USD gelegen. Ein Zuwachs von rund 20 % gegenüber dem Vorjahr. Die operative Marge lag bei soliden 40 %, während der freie Cashflow mit über 10 Mrd. USD weiterhin stark blieb.
Dennoch kam es zu Gewinnmitnahmen. Grund: Anleger reagierten nervös auf die erneut gestiegenen Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Vor allem die Ankündigung, dass die Investitionen in KI-Infrastruktur 2026 nochmals deutlich steigen sollen, weckte Erinnerungen an die kostspielige Metaverse-Phase. Insgesamt möchte Meta bis 2028 unglaubliche 600 Mrd. USD in KI investieren.
Kerngeschäft weiter in Bestform
Fakt ist jedoch: Anders als beim Metaverse-Experiment fließt das Kapital heute in einen Bereich, der sich bereits messbar positiv auf Umsatz und Nutzerzahlen auswirkt. Die sogenannten Family of Apps – Facebook, Instagram, WhatsApp und Messenger – verzeichneten zuletzt 3,54 Mrd. tägliche aktive Nutzer, ein Plus von 12 % gegenüber dem Vorjahr.
Auch die Werbeerlöse legten kräftig zu. Verbesserte KI-Algorithmen steigern die Relevanz der Anzeigen und führen zu höheren Klickraten. Selbst die lange verlustreiche Sparte Reality Labs zeigt durch neue KI-Funktionen in Produkten wie den Ray-Ban-Meta-Glasses positive Impulse.
Wie Meta seine KI-Investitionen monetarisieren kann
Meta nutzt seine KI-Systeme bislang vor allem intern, um das Werbegeschäft effizienter zu machen – durch präzisere Zielgruppenansprache, höhere Klick-Raten und relevantere Inhalte. Der Umsatz pro Nutzer steigt dadurch bereits spürbar.
Zugleich entstehen neue Erlösquellen: In WhatsApp Business testet Meta KI-gestützte Chatbots, die künftig über Abo- oder Transaktionsgebühren Einnahmen generieren könnten. Auch für Werbetreibende entwickelt das Unternehmen KI-Tools, die Kampagnen automatisch gestalten und optimieren. Damit baut Meta eine Basis für zusätzliche Premiumdienste.
Langfristig ist denkbar, dass das Sprachmodell Llama als B2B-Lösung über Schnittstellen oder Cloud-Partner vermarktet wird. So entwickelt sich Meta schrittweise vom reinen Werbenetzwerk zu einer KI-getriebenen Plattformökonomie, in der Daten, Technologie und Nutzerbasis gemeinsam Wert schaffen.
Investitionen mit Substanz
Während viele Investoren die höheren Ausgaben kritisch sehen, sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Die EBIT-Marge von 40 % zeigt, dass Meta trotz massiver Investitionen profitabel bleibt. Zudem verfügt der Konzern über hohe liquide Mittel und generiert jährlich zweistellige Milliardenbeträge an freiem Cashflow. Eine solide Basis, um die geplante KI-Offensive aus eigener Kraft zu finanzieren.
Rücksetzer als Einstiegschance
Meta befindet sich in einer intensiven Investitionsphase, doch anders als beim Metaverse entstehen daraus bereits konkrete Erträge und Effizienzgewinne. Die Werbeplattformen laufen auf Rekordniveau, das Nutzerwachstum bleibt robust, und die KI-Ausgaben werden sich langfristig auszahlen.
Nach der Korrektur ist die Bewertung von Meta wieder auf ein attraktiveres Niveau zurückgekommen. Damit ist der Wert auch für Einsteiger kaufenswert.
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Hinweis auf Interessenskonflikte: Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens: Meta. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern, und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.