Anleger setzen auf Trump-Sieg

Anleger setzen auf Trump-Sieg

Nach dem Attentat auf Donald Trump ist die Wahrscheinlichkeit eines Wahlsiegs des Republikaners massiv gestiegen. Daher preisen die Marktteilnehmer bereits jetzt eine mögliche zweite Amtszeit des Ex-Präsidenten ein. Ein wesentlicher Grund für die Sektorenrotation in dieser Woche.

Sektorenrotation

Trump setzt unter anderem auf Deregulierung der Wirtschaftspolitik. Steuererleichterungen und eine straffere Handelspolitik, die mit protektionistischen Maßnahmen wie Handelsbeschränkungen und Einfuhrzöllen einhergeht. Außerdem ist er ein großer Befürworter der traditionellen Energiegewinnung mithilfe fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle.

Daraus resultieren viele Börsianer, dass die Inflation längere Zeit über der anvisierten Marke von 2 % verbleiben könnte, was die Federal Reserve zur Beibehaltung des strafferen Geldkurses zwingen würde. Und so wurden in dieser Woche Aktien von Öl- und Gas-Unternehmen wieder verstärkt nachgefragt, während Unternehmen, die im Bereich der erneuerbaren Energien aktiv sind, abverkauft wurden. Wochengewinne verzeichneten auch die klassischen Dividendentitel aus der Konsumgüterbranche, die in diesem Jahr zum Teil stark abgestraft wurden. Darunter McDonald’s, Starbucks, Coca-Cola und Johnson & Johnson.

Auf der anderen Seite kam es bei vielen Technologie-Aktien zu Gewinnmitnahmen. Besonders stark erwischte es Chipwerte und Big-Tech-Unternehmen, deren Geschäft von den globalen Lieferketten und vom asiatischen Standort stark abhängt. Darunter befindet sich auch der Chip-Gigant Taiwan Semiconductor (TSMC), der Prozessoren für Nvidia und Co. fertigt.

Trump stellt Taiwans Schutz in Frage

Für Nervosität bei den Anlegern sorgte auch ein aktuelles Interview Trumps, in welchem der Republikaner von Taiwan mehr Geld für seinen Schutz forderte: „Wir sind nichts anderes als eine Versicherungsgesellschaft. Taiwan gibt uns nichts.“ Laut Trump könnte sich China längst Taiwan einverleiben, würde dies jedoch nicht machen, um die dortigen Chipfabriken nicht zu verlieren. Er kritisierte zudem, dass Taiwan den USA das Halbleitergeschäft weggenommen habe. „An ihrer Stelle würde ich mich jetzt nicht so sicher fühlen, aber denken Sie daran: Taiwan hat uns unser Chip-Geschäft weggenommen, ich meine, wie dumm sind wir?“, so Trump.

Meiner Meinung nach sind die jüngsten Schwankungen an den Märkten völlig normal und typisch für die Zeit vor den US-Wahlen. Langfristig sehe ich keine fundamentalen Veränderungen der wirtschaftspolitischen Situation. Auch der Demokrat Biden ging sehr protektionistisch vor, indem er beispielsweise den „Inflation Reduction Act“ und den „Chips and Science Act“ in die Wege leitete. Also zwei Gesetze, die darauf abzielen, die heimische Schlüsselindustrie zum Nachteil der globalen Handelspartner zu stärken. Nicht zuletzt erhöhte die Biden-Administration im Mai die US-Zölle auf chinesische E-Autos auf 100 %.

Gesunder Rücksetzer

Was wir aktuell erleben, ist ein gesunder Rücksetzer, der zur Normalisierung der Bewertungen an den Aktienmärkten beiträgt. So oder so sind wir aufgrund unseres diversifizierten Portfolios bestens auf die zweite Präsidentschaft Donald Trumps vorbereitet.

Dieser Artikel wurde zunächst im Börsenbrief „Cashflow-Strategie“ veröffentlicht. Den Börsenbrief kannst Du hier abonnieren.

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