Carnival: Turnaround läuft
Mit dem Abklingen der Pandemie haben die Menschen ihre Reiselust wiederentdeckt und die Nachfrage nach Kreuzfahrten ist massiv angestiegen. Ein Trend, der laut dem weltweit größten Verband der Kreuzfahrtindustrie CLIA sich fortsetzen wird. CLIA prognostiziert einen globalen Anstieg der Passagierzahlen um über 10 %. Ein klarer Nutznießer dieser Entwicklung ist Carnival – das größte Kreuzfahrtunternehmen der Welt, das zuletzt sehr solide Zahlen präsentierte.
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Carnival betreibt eine weltweite Flotte von Kreuzfahrtschiffen unter verschiedenen Marken und deckt von Luxusreisen bis hin zu Low-Budget-Optionen diverse Marktsegmente mit seinem Angebot ab. Neben dem Verkauf von Kreuzfahrttickets bietet der Reisekonzern zusätzliche Dienstleistungen und Angebote an Bord wie Speisen und Getränke, Ausflüge, Unterhaltung, Spa-Behandlungen sowie Einzelhandelsgeschäfte an.
Operative Wende
Aus operativer Sicht hat sich Carnival längst von der Coronakrise erholt. Das zeigt der jüngste Geschäftsbericht des US-Unternehmens. Im ersten Quartal 2024 steigerte Carnival seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 22 % und erzielte Rekordbuchungen. Zeitgleich konnten Fortschritte bei der Profitabilität erzielt werden, wobei sich die Bruttomarge im Vergleichszeitraum nahezu verdoppelte.
Diese positiven Trends sollen sich auch in den nächsten Quartalen fortsetzen. Das Unternehmen hob seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr an und erwartet den Anstieg des bereinigten operativen Gewinns um 30 % auf rund 5,6 Mrd. USD.
Als strategischen Wachstumstreiber positioniert die Kreuzfahrtreederei gerade die exklusive Urlaubsdestination auf der Insel Grand Bahama (Karibik), die fünf Bereiche umfasst und diverse Annehmlichkeiten für Jung und Alt bieten soll. Bis zu zwei der größten Carnival-Kreuzfahrtschiffe sollen gleichzeitig am dafür vorgesehenen Pier der Insel anlegen können.
Probleme bleiben bestehen
Trotz der positiven Entwicklungen zeigt der Investmentfall nach wie vor Schwächen auf. In den vergangenen vier Geschäftsjahren erzielte Carnival zum Teil sehr hohe Verluste, wobei sich das Defizit in diesem Zeitraum auf rund 16 Mrd. USD beläuft. Daher ist der Schuldenberg des Unternehmens auch massiv angestiegen und entspricht in etwa dem Dreifachen des Vor-Corona-Niveaus, wobei die zinstragenden Schulden bei 2,2 Mrd. USD liegen, bei einer Eigenkapitalquote von 14 %.
Angesichts des hohen Zinsniveaus stellt dies eine Belastung für das Unternehmen dar und wirkt sich negativ auf seiner Rentabilität aus. Für Margendruck sorgen auch die steigenden Ausgaben in Verbindung mit den geopolitischen Spannungen im Roten Meer. Die ständigen Angriffe der Huthi-Rebellen auf westliche Schiffe führten zu Stornierungen und Routenänderungen bei Carnival.
Konsolidierung abwarten
Trotz des starken Comebacks von Carnival dürfte die Konsolidierung der Aktie noch eine Zeit lang weitergehen. Neben dem schwierigen geopolitischen Umfeld stellen die hohen Schulden eine Belastung für das Unternehmen dar. Die Aktie ist aktuell nur eine Halteposition.
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