IBM, ServiceNow und Netflix: Die 3 Giganten haben geliefert
Die Berichtssaison ist in vollem Gange. Eine Reihe von Unternehmen haben ihre Quartalszahlen bereits gemeldet. Unter ihnen befinden sich die Technologieriesen Netflix, IBM und ServiceNow, die allesamt überzeugt haben. Nun habe ich mir die Quartalsmeldungen genauer angeschaut und bin auch sehr positiv überrascht worden.
Netflix: Sieger im Streamingkrieg
Seit der Einführung des werbebasierten Abonnements meldet der Streaming-Marktführer Netlfix ein starkes Quartal nach dem anderen. Auch im zweiten Quartal lag Netflix mit einem Gewinn pro Aktie von 4,88 USD und einem Umsatz von 9,56 Mrd. USD über den Erwartungen, wobei ein Umsatzplus im Vorjahresvergleich von 17 % erzielt wurde.
Noch beeindruckender war jedoch das anhaltend starke Abowachstum: Das Unternehmen legte bei der Gesamtzahl seiner Mitgliedschaften um 16 % auf 277,65 Mio. zu und übertraf damit um mehr als 3 Mio. die Schätzungen der Wallstreet-Analysten. Als großer Wachstumstreiber erwies sich erneut das Geschäft mit den werbebasierten Mitgliedschaften, die gegenüber dem Vorjahr sogar um 34 % wuchsen. Bezeichnend ist, dass die operative Marge im Vergleichszeitraum um satte 480 Basispunkte auf 27,2 % ausgeweitet wurde.
Und als ob das nicht genug wäre, stellte Netflix in Q3 ein Umsatzwachstum von 14 % und eine Gewinnsteigerung um 34 % in Aussicht. Das liegt über der bisherigen Prognose des Unternehmens.
Dank der klugen Transformation hat Netflix seine dominante Stellung im Streamingbereich behauptet und ist der Konkurrenz in Sachen Content nach wie vor voraus. Dass die Aktie aktuell unter ihrem 52-Wochen-Hoch notiert, hängt auch mit der hohen Bewertung von Netflix zusammen. Langfristig bleibt der Investmentfall jedoch absolut intakt.
IBM: Allzeithoch im Visier
Unweit ihres Allzeithochs notiert auch die Aktie des KI-Pioniers IBM. Das Unternehmen steigerte seine Q2-Erlöse gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 2 % auf 15,8 Mrd. USD und lag damit knapp 200 Mio. USD über den Schätzungen der Analysten. Einen Löwenanteil dazu trug die Softwaresparte bei, die um rund 7 % wuchs, während die Bereiche „Consulting“ und „Infrastructure“ um jeweils 1 % zulegten.
Wichtig: Die starke Dynamik im KI-Bereich setzte sich auch im zweiten Quartal fort. Das Unternehmen hat bereits über 2 Mrd. USD mit Dienstleistungen und Produkten rund um sein KI-Angebot umgesetzt. Auch beim Gewinn pro Aktie von 1,96 USD (+14 %) konnte IBM die Erwartungen um ganze 16 US-Cent übertreffen, wobei die bereinigte operative Marge sich um 220 Basispunkte auf 17,7 % verbesserte.
Darüber hinaus hob IBM seinen Ausblick an und erwartet nun einen Free Cashflow für das laufende Geschäftsjahr von über 12 Mrd. USD. Damit würde dem Unternehmen trotz des erhöhten Investitionsvolumens genügend Geld bleiben, um seine Schulden zu tilgen und die geplanten Dividenden und Aktienrückkäufe zu finanzieren.
Ich bin längst in IBM investiert und habe die Position seit 2023 bereits mehrfach aufgestockt. Angesichts der moderaten Bewertung (KGVe: 17) ist die Aktie für mich auch jetzt ein Kauf.
ServiceNow: Kaufsignal mit Ansage
Ganze 16 % ging es mit der Aktie von ServiceNow letzte Woche nach oben, nachdem der Softwareanbieter seine Geschäftszahlen zum abgelaufenen zweiten Quartal vorgelegt hatte. ServiceNow steigerte seine Aboerlöse im Vorjahresvergleich um 23 % auf 2,54 Mrd. USD und seinen operativen Gewinn um 9 % auf 240 Mio. USD. Zeitgleich kletterte der operative Cashflow um 24 % auf 620 Mio. USD. Damit wurden die Prognosen der Wall-Street-Experten deutlich übertroffen.
Zu diesem starken Ergebnis trug insbesondere die hohe Nachfrage nach KI-Produkten bei, wie auch der CEO Bill McDermott bestätigte: „Unsere Relevanz als KI-Plattform für die Geschäftstransformation ist stärker denn je, da CEOs nach neuen Wegen zu mehr Wachstum, Vereinfachung und Digitalisierung suchen. ServiceNow plant, jeden Workflow in jedem Unternehmen und in jeder Branche mit GenAI neu zu erfinden.“
Entsprechend zuversichtlich blickt ServiceNow in die Zukunft und hob angesichts voller Auftragsbücher den Ausblick für das Gesamtjahr 2024 an: Das Unternehmen stellt jetzt ein Wachstum der Aboerlöse von 20 % bis 20,5 % auf 2,66 bis 2,67 Мrd. USD in Aussicht. Bereits im nächsten Jahr peilt der Softwareanbieter die magische Marke von 15 Mrd. USD beim Umsatz zu überschreiten.
Nach diesen Top-Zahlen schoss die ServiceNow-Aktie auf ein neues Allzeithoch und löste ein technisches Kaufsignal aus. Die Rally dürfte trotz des gestrigen Rücksetzers weitergehen.
Es läuft einfach
Alle drei vorgestellten Aktien sind Mitglieder des Qualitätsdepots und kommen dort nach einer durchschnitlichen Haltedauer von rund einem Jahr auf eine Rendite von jeweils 58 % (Netflix), 60 % (IBM) und 100 % (ServiceNow). Das Qualitätsdepot ist breit diversifiziert und besteht aus 24 Top-Werten, die allesamt Marktführer in ihrer Branche sind. Einige Werte haben sich seit Auflage des Depots im März 2023 bereits vervielfacht.
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Hinweis auf Interessenskonflikte
Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens: Netflix, ServiceNow, IBM. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern, und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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