Nvidia: Insider verkaufen - ich kaufe!

Aktuell macht eine Nachricht die Runde, die einige Anleger verunsichert: Nvidia-CEO Jensen Huang hat seine Nvidia-Aktien verkauft – und nicht zu knapp. Auch andere Führungskräfte haben im Juni große Pakete abgestoßen, insgesamt im Wert von mehreren hundert Mio. USD. Und schon werden neue Schlagzeilen produziert, die neue Zweifel säen.
Ich habe mich bereits mehrfach zu Insidertransaktionen geäußert, zuletzt in diesem Börsenbrief-Editorial. Wie Du dem Artikel entnehmen kannst, schenke ich Insiderverkäufen kaum Beachtung. Denn diese haben in der Regel nichts mit dem Unternehmen selbst zu tun.
Tatsächlich wurden auch die Verkäufe bei Nvidia im Rahmen eines sogenannten 10b5-1-Plans durchgeführt. Das ist ein Verkaufsplan, den Vorstände und Führungskräfte lange im Voraus festlegen, oft Monate vorher. Damit dürfen sie ihre Aktien nach einem festen Zeitplan verkaufen, ohne dass sie sich dem Vorwurf des Insiderhandels aussetzen.
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Geldsegen für Investoren
Auf operativer Ebene geht es Nvidia weiterhin prächtig. Allein im letzten Quartal hat das Unternehmen mehr als 26 Mrd. USD freien Cashflow generiert. Das entspricht einer Cashflow-Marge von satten 59 %. Schon in diesem Jahr könnte der freie Cashflow auf über 100 Mrd. USD steigen. Geld, das Nvidia seinen Aktionären in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden zurückgibt. Im laufenden Jahr will Nvidia 50 Mrd. USD nur über Aktienrückkäufe ausschütten.
Auch technologisch gibt Nvidia weiterhin Vollgas: Nach dem Start der leistungsstarken Blackwell-GPUs steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern. Die neue „Rubin Ultra“-Plattform soll die Rechenleistung nochmals deutlich erhöhen. Mit einer Architektur, die künftig vier Hochleistungs-Grafikchips in einem Modul kombiniert und damit doppelt so viel Power pro Server liefert wie bisher.
Dazu kommt: Der Speicher wächst auf fast ein Terabyte pro Einheit – ideal für die gigantischen Datenmengen, die beim Training von KI-Modellen anfallen. Nvidia macht damit klar: Die Entwicklung geht weiter – und zwar mit Tempo.
Massive Expansion nach Europa
Dass Nvidia erst am Anfang eines großen Wachstumszyklus steht, zeigt die jüngste Europa-Offensive des Unternehmens. Der Konzern plant mindestens 20 große KI-Rechenzentren in Europa, inklusive Zentren in Deutschland, Frankreich, Italien, UK und Skandinavien.
Hierzu wurde unter anderem eine Kooperation mit der Deutschen Telekom geschlossen, um eine AI-Gigafactory mit 10.000 Blackwell-GPUs zu bauen, die bis 2026 in Betrieb gehen soll.
Zudem unterstützt Nvidia das EU-Programm „InvestAI“, das mit rund 20 Mrd. EUR Förderung vier bis fünf AI-Gigafabriken in Europa ermöglichen soll. In Kombination mit privaten Mitteln entsteht so ein Vorrat von rund 200 Mrd. EUR Gesamtinvestitionen.
Faire Bewertung
Ich gehe davon aus, dass Nvidia in den nächsten fünf Jahren knapp 30 % pro Jahr beim Free Cashflow wächst. Damit würde das Unternehmen bereits im Geschäftsjahr 2030 einen freien Mittelzufluss von 230 Mrd. USD erreichen.
Selbst mit einem moderaten Bewertungsfaktor von 30 auf diesen Cashflow ergibt sich ein Marktwert von fast 7 Bio. USD – deutlich über dem heutigen Niveau.
In diesem Zusammenhang ist die Aktie mit einem erwarteten KGV von 35 zwar kein Schnäppchen, aber strategisch vernünftig bewertet – insbesondere mit Blick auf die langfristige Entwicklung.
Ich habe gekauft – als viele dachten, es sei zu spät
Nvidia hat sich zur zentralen Infrastrukturplattform der künstlichen Intelligenz entwickelt – mit regelmäßig neuen Produktzyklen, hoher Skalierung und wachsendem Einfluss auf globale Investitionsentscheidungen. Daher notiert der Titel zurecht auf einem neuen Allzeithoch.
Ich habe die Nvidia-Aktie bereits Ende 2022 in einem Magazinartikel klar als Kaufchance vorgestellt – zu einem Zeitpunkt, als der Titel sich in einem tiefen Bärenmarkt befand.
Im März 2025 – also nach der Verzehnfachung – habe ich erneut einen Rücksetzer ausgenutzt, um das Papier in das Qualitätsdepot meines Börsenbriefs aufzunehmen. Meine damalige Videoanalyse findest Du hier. Seitdem hat das Papier über 50 % zugelegt. Ein starker Einstand.
Das Qualitätsdepot selbst beinhaltet viele weitere starke Qualitäts- und Wachstumsaktien. Einige davon haben sich in der Zwischenzeit vervielfacht. Seit Auflegung im März 2023 kommt das Depot auf ein zeitgewichtetes Plus von 57 %.
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