Pepsico: Wenn der Snack nicht knistert

Der US-Konsumgüterkonzern PepsiCo ist für viele Investoren ein klassisches Basisinvestment. Mit starken Marken wie Pepsi, Gatorade, Lay’s und Quaker deckt das Unternehmen große Teile des globalen Getränkemarkts und der Snackindustrie ab.
Über Jahre hinweg lieferte der Konzern zuverlässig wachsende Umsätze, steigende Dividenden und stabile Margen – ein Bild, das sich zuletzt etwas eingetrübt hat. Die Aktie steht seit Monaten unter Druck. Seit dem Zwischenhoch im Sommer 2023 hat das Papier über 30 % verloren.
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Gründe für den Absturz
Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung vieler Anleger ist die schwächelnde Nachfrage im Nordamerika-Geschäft. Dort spürt PepsiCo zunehmend die Zurückhaltung bei höherpreisigen Produkten, insbesondere im Snack-Segment. Hinzu kommen höhere Produktionskosten für Verpackung und Logistik, die zwar teilweise an Kunden weitergegeben wurden, aber dennoch die Profitabilität beeinträchtigten.
Zunehmend belastend wirkt außerdem der strukturelle Wandel im Konsumverhalten: Immer mehr Verbraucher achten auf eine gesundheitsbewusste Ernährung. Der Trend geht weg von zucker- und kalorienreichen Softdrinks und hin zu Wasser, Teegetränken oder funktionalen Alternativen.
Ein weiterer Risikofaktor entsteht durch die wachsende Verbreitung von Adipositas-Medikamenten wie Ozempic, Wegovy oder Zepbound, die langfristig das Snack- und Getränkekaufverhalten verändern könnten. Auch wenn viele Nutzer solcher Medikamente nach Absetzen zu alten Gewohnheiten zurückkehren, bleibt das Risiko eines dauerhaften Nachfragerückgangs im Raum.
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Operatives Geschäft schwächelt
Diese Belastungsfaktoren führten dazu, dass im ersten Quartal 2025 das weltweite Absatzvolumen bei den Snacks um 3 % gegenüber dem Vorjahr zurückging und bei den Getränken stagnierte. Besonders schwach zeigte sich dabei erneut Nordamerika – dort gingen die Einnahmen in allen Segmenten zurück.
Darüber hinaus korrigierte das Unternehmen seinen Jahresausblick nach unten: Der Gewinn je Aktie soll nun stabil bleiben (zuvor: mittleres einstelliges Wachstum), bei einem niedrigen einstelligen Umsatzplus. Als Hauptgründe nannte PepsiCo neue Zölle, Konsumzurückhaltung und höhere Lieferkettenausgaben.
Solide Bilanz, starke Dividende
Trotz dieser Herausforderungen bleibt PepsiCo finanziell solide aufgestellt. Der Verschuldungsgrad ist mit knapp 39 % zwar hoch, entspricht jedoch dem Branchenstandard und ist angesichts der hohen Bargeldreserven von über 8 Mrd. USD sowie der Cashflow-Stärke von PepsiCo auch gut tragbar.
Diese finanzielle Stabilität verschafft PepsiCo die nötige Flexibilität, um weiterhin gezielt in neue Produkte zu investieren und strategische Übernahmen zu tätigen. In der Tat investiert der Getränkeriese – als Reaktion auf die Verbreitung von Adipositas-Medikamenten – derzeit massiv in wachstumsstarke Segmente wie fermentierte Wellness-Drinks (z. B. Poppi).
Auch die Dividendenhistorie ist beeindruckend: Seit mehr als 50 Jahren in Folge hebt der Konzern die Ausschüttung jährlich an – zuletzt auf 5,69 USD pro Aktie. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von rund 4,4 % zahlt PepsiCo eine sehr üppige Dividende, die sich auch im Branchenvergleich sehen lassen kann. Die Ausschüttungsquote liegt derzeit bei rund 80 %.
Faire Bewertung
Mit einem erwarteten KGV von rund 17 (auf Basis der für 2025 prognostizierten Gewinne) ist die Aktie aktuell fair bewertet. Der Markt preist derzeit eine Phase moderaten Wachstums und leicht rückläufiger Margen ein – ein Szenario, das bereits im Kurs reflektiert ist.
Sollte sich das makroökonomische Umfeld stabilisieren und die Inflation weiter nachlassen, dürften die Gewinnmargen von PepsiCo wieder anziehen. Der Konzern hat schon mehrfach bewiesen, dass er auch schwierige Phasen meistern kann.
Fazit: Eine gute Halteposition
PepsiCo bleibt ein solider Bestandteil für einkommensorientierte Portfolios. Wer neu investieren will oder selektiv Kapital allokiert, ist jedoch mit dem Konkurrenten Coca-Cola im aktuellen Marktumfeld besser aufgestellt – zumindest so lange, bis PepsiCo operativ wieder liefert und im Chart sich ein nachhaltiger Boden ausbildet.
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