Apple: Solides Quartalswerk - und 90 Milliarden für Aktionäre
Zugegebenermaßen war ich vor dem gestrigen Quartalsbericht nicht so optimistisch für die Aktie von Apple gestimmt. Als einer der größtem Hardwarehersteller der Welt leidet das kalifornische Unternehmen besonders stark unter dem weltweiten Rückgang des PC-Absatzes. Doch der Smartphone-Gigant konnte Mal wieder positiv überraschen.
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Überraschend gute iPhone-Absätze
Im zweiten Geschäftsquartal fielen Apples Umsätze im Vorjahresvergleich lediglich um 2 % auf 94,84 Mrd. $. Die Wall-Street-Experten hatten ganze 2 Mrd. $ weniger auf ihren Zetteln stehen.
Ein wesentlicher Grund für die besser als erwarteten Umsätze war die robuste iPhone-Nachfrage. Hier konnte das Unternehmen sogar ein Umsatzplus von 2 % auf 51,33 Mrd. $ erzielen (erwartet: 48,84 Mrd. $). Die stärksten Zuwächse gab es dabei in der Region Asien-Pazifik. Apple profitiert unter anderem von der Lockerung der Covid-Politik in China.
Positiv war auch das anhaltende Wachstum in der margenstarken Services-Sparte, die im Q2 immerhin um 6% auf 20,91 Mrd. $ zulegte.
Völlig konnten sich die Kalifornier der Konjunkturflaute trotzdem nicht entziehen. Die Einnahmen bei den Macs und iPads brachen um jeweils 31 und 13% ein und lagen in beiden Fällen unter den Schätzungen der Analysten. Auch bei den Wearables gingen die Erlöse leicht um rund 1 % zurück.
Umsätze von Apple im Q2 2023
Stabile Gewinnentwicklung trotz Umsatzrückgang
Beim Gewinn hat Apple dagegen wieder positiv überraschen können. Der Nettoertrag ging zwar im Vorjahresvergleich um 3 % auf 24,16 Mrd. $ zurück, beim EPS wurde dagegen der Vorjahreswert von 1,52 $ erneut erreicht (erwartet: 1,43 $). Grund: Dank der Aktienrückkäufe reduzierte sich die Zahl der ausstehenden Aktien von 16,4 auf 15,8 Mrd., sodass auch der Anteil des Gewinns pro Aktie stieg. Positiv war zudem die Ausweitung der Bruttomarge von 43,8 auf 44,3 %.
Der Blick nach vorne
Apples CFO Luca Maestri gab an, dass Apples „Umsatzentwicklung im Juni-Quartal im Jahresvergleich ähnlich wie im März-Quartal sein wird, vorausgesetzt, dass sich die makroökonomischen Aussichten nicht gegenüber unseren heutigen Prognosen für das laufende Quartal verschlechtern“. Man stehe jedoch vor „makroökonomischen Herausforderungen in den Bereichen digitale Werbung und Mobile Gaming“, so Apples Finanzchef.
Besonders gut kam bei den Anlegern die Bekanntgabe des Aktienrückkaufprogramms im Umfang von 90 Mrd. $ und die Anhebung der Quartalsdividende auf 0,24 $. Wichtig: Apple setzt beim Aktienrückkauf angesichts der gestiegenen Zinsen nicht mehr so stark auf Fremdkapital wie früher. Der US-Konzern reduzierte bereits seine kurzfristigen Schulden im Vorjahresvergleich um ganze 34 Mrd. $ (siehe untenstehende Bilanz).
Bilanz von Apple im Q2 2023
Fazit
Apple hat mit seinem soliden Quartalswerk positiv überrascht und kommt offensichtlich besser durch die Krise des weltweiten PC-Marktes als die meisten seiner Wettbewerber. Das bullishe Sentiment der Anleger wird zudem durch das 90-Milliarden-schwere Aktienrückkaufprogramm gestützt. Ich bleibe investiert, würde den Titel aktuell jedoch aufgrund der hohen Bewertung (KGVe: 27) nicht übergewichten.
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Hinweis auf Interessenskonflikte
Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens: Apple. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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