Grainger: Dieser Top-Performer fliegt unter dem Radar der Anleger

Grainger: Dieser Top-Performer fliegt unter dem Radar der Anleger

In unserem Musterdepot gehören die großen Technologie-Titel wie Meta, Alphabet, Microsoft, Accenture und ServiceNow derzeit zu den absoluten Top-Performern. Kein Wunder, denn sie profitieren enorm vom KI-Boom und bilden die Crème de la Crème der Technologiebranche. Interessanterweise hat sich mit Grainger nun ein reiner Industrietitel dieser elitären Liga angeschlossen – seit der Auflegung des Depots im März kommt der Wert auf ein Kursplus von 13 %. Und dafür gibt es gute Gründe.

Bevor wir ins Detail gehen, möchte ich dich auf unseren kostenfreien Dividenden-Report aufmerksam machen, in welchem wir 5 weitere spannende Dividenden-Aktien vorstellen.

Grainger ist der weltweit größte Anbieter von Industriebedarfsgütern mit Sitz in Lake Forest bei Chicago. Das Unternehmen hat über 2 Millionen Produkte in seinem Sortiment – darunter sind Arbeitsschutzartikel, Wartungsgeräte, Beleuchtungs- und Sanitärprodukte, Pumpen, Lüftungsanlagen, Prüf- und Messmittel und viele weitere.

Das Angebot des Konzerns richtet sich an über 4,5 Millionen Unternehmenskunden aus Nordamerika, Großbritannien und Japan. Insgesamt zählt Grainger bereits mehr als 400 Filialen und 30 Vertriebszentren weltweit.

Das meiste Geld verdient Grainger mit der Sparte High Touch Solutions, in welcher Produkte und Dienstleistungen für große und mittelständische Unternehmen mit komplexen Betriebsprozessen angeboten werden. 

In dieser Sparte beschäftigt der Konzern ein großes Vertriebs- und Service-Team, das für Kundenbeziehungsmanagement zuständig ist. Etwa 36 % der Verkäufe im High-Touch-Segment werden über den hauseigenen Onlineshop generiert, der Rest verteilt sich auf Graingers Bestandsverwaltungs- und Beschaffungssystem (KeepStock und ePro) sowie stationäre Läden und telefonische Bestellungen. Die Auslieferungen werden weitgehend über eigene Logistikdienste und Fulfillment-Lösungen abgewickelt. 

Für kleinere Kunden unterhält Grainger die Sparte „Endless Assortiment“, die als reines Onlinegeschäft betrieben wird und aus den Webshops Zoro.com (USA) und Monotaro.com (Japan) besteht. Der Warenversand wird hier mithilfe von Drittanbietern durchgeführt. Aktuell können 13 % von Graingers Einnahmen diesem Segment zugeordnet werden.

Kunden- und Produktstruktur von Grainger (Quelle: Grainger)

CP Grainger Kunden- und Produktstruktur

Solides Wachstum und hohe Profitabilität

Das Ende der Corona-Pandemie sorgte bei Grainger für eine regelrechte Sonderkonjunktur. Alleine im vergangenen Geschäftsjahr 2022 stiegen die Erlöse um 17 % auf 15,2 Mrd. USD. Und das dynamische Wachstum setzte sich im ersten Quartal fort: Dank der durchgesetzten Preissteigerungen und des höheren Verkaufsvolumens stiegen die Erlöse um 12 % gegenüber dem Vorjahr. Die größten relativen Zuwächse erzielte Grainger erneut in der Sparte Endless Assortiment, die vom starken Neukundengeschäft profitiert.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern ein Umsatzplus von satten 9 % – und das trotz der Konjunkturflaute und drohenden Rezession in den USA, dem wichtigsten Markt von Grainger. 

Was mir besonders imponiert, ist die hohe Profitabilität der US-Amerikaner. Auf der Grundlage des letzten Geschäftsjahres kommt Grainger auf eine operative Marge von 14,5 % und eine Nettomarge von 10 %. Das sind überdurchschnittliche Werte im Branchenvergleich und zeugen von einer hohen Preissetzungsmacht des Unternehmens.

Wichtig: Grainger gibt sich damit nicht zufrieden und optimiert laufend seine Gewinnspannen. In Q1 wurde die Bruttomarge um 200 Basispunkte gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet, was sich positiv in der Prognose des Unternehmens niederschlug. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Grainger die Ausweitung seiner operativen Marge gegenüber 2022 um ganze 1.000 Basispunkte auf 15,5 %.

Shareholder Value im Fokus

Doch wie sieht es mit der Gewinnbeteiligung der Investoren aus? Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 1 %, das ist auf den ersten Blick ausbaufähig. Die genaue Analyse zeigt jedoch, dass die Steigerung des Aktionärswerts beim Industriebedarfsspezialisten an vorderster Stelle steht.

Grainger ist ein waschechter Dividendenaristokrat, der in den vergangenen 10 Jahren seine Dividende im Schnitt um 10 % pro Jahr gesteigert hat. Zeitgleich ist die Zahl der ausstehenden Aktien seit 2012 um rund 30 % zurückgegangen. Die Payout- und Buyback-Ratio (Verhältnis der ausgeschütteten Dividenden und zurückgekauften Aktien zum Nettogewinn) lag 2022 bei sehr soliden 60 %. 

Und wem das nicht genug ist, schaut sich die Kursentwicklung der Aktie an: Auf 52-Wochen-Sicht kommt Grainger auf eine Performance von 68 %, während der S&P 500 lediglich um 17 % zulegte. Auch auf 5-Jahres-Sicht hat Grainger mit einem Plus von 125 % den breiten US-Index (+58 %) um fast 70 % outperformt.

Faire Bewertung

Grainger wird aktuell mit einem erwarteten KGV von 19 bewertet. Das liegt leicht über dem Branchendurchschnitt von 18, jedoch auch deutlich unter dem eigenen 5-Jahres-Mittelwert von 24. Auf dieser Grundlage komme ich zum Schluss, dass Grainger aktuell fair bewertet ist.

Fazit

Grainger überzeugt durch ein stark diversifiziertes Geschäftsmodell, dynamisches Wachstum, hohe Profitabilität und eine anlegerfreundliche Unternehmenspolitik. Trotz des jüngsten Kursanstiegs ist die Bewertung fair und das Chance-Risiko-Verhältnis ausgewogen. Ich sehe bei dieser Aktie noch Luft nach oben und bleibe bullish.

Grainger erfüllt alle unsere Kriterien für einen Top-Dividendenwert. Wenn Du mehr spannende Dividendentitel kennenlernen möchtest, dann hole Dir jetzt unseren kostenfreien Dividenden-Report.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Sixt

    Würde
    “Dieser Top-Performer unter dem Radar der Anleger fliegen”
    dann währe der Kurs nicht nahe dem ALL TIME HIGH !!!

    Aber stimmt W.W. Grainger gehört seit längerem zu den Super Bullen.

    1. Emil

      Das ist ein sehr guter Einwand. Zumindest bei uns findet die Aktie in den Finanz-Medien quasi nicht statt. Das liegt wohl auch daran, dass Grainger sein Europa-Geschäft mit Sitz in NRW eingestellt hat und sich nur noch auf USA Kanada, UK und Japan fokussiert. Unter dem Radar von deutschen Privatanlegern würde wahrscheinlich besser passen.

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