So waren die Zahlen von Apple, Microsoft, Meta und Co.

Cashflow Profi Big Tech
Mit Ausnahme von Nvidia haben alle Big-Tech-Unternehmen ihre Geschäftsergebnisse für das abgelaufenen Quartal bereits präsentiert. Während einzelne Sparten bei Alphabet und Apple Schwächen zeigten, gab es an den Zahlen von Meta, Microsoft und Amazon nichts auszusetzen. Anbei eine kurze Zusammenfassung der Quartalsmeldungen von Big Tech.
 

Microsoft pulverisiert Erwartungen

Microsoft hat auf ganzer Linie überzeugt. Das Unternehmen pulverisierte förmlich die Erwartungen und legte in jeder einzelnen Sparte zu. Die Umsätze stiegen im Vorjahresvergleich um 13 % auf 56,5 Mrd. USD, während der Nettogewinn sogar um 27 % auf 22,29 Mrd. USD kletterte. Das entspricht einer Umsatzrendite von unglaublichen 39,45 %, ganze 100 Basispunkte mehr als im Vorjahr.

Das starke Cloud-Momentum hält weiterhin an: Die Sparte Intelligent Cloud, welcher die Azure Cloud zugeordnet wird, wuchs um 19 %, während Azure selbst um satte 29 % gegenüber dem Vorjahr zulegte. Damit weist Microsoft das stärkste Cloud-Wachstum unter den drei größten Anbietern auf. Zum ersten Mal seit 2022 verbuchte auch die Hardwaresparte More Personal Computing ein Umsatzwachstum (+3 % auf 13,67 Mrd. USD).
 
Auch die Prognose kann sich sehen lassen. Im zweiten Geschäftsquartal des Fiskaljahres 2024 sollen die Umsätze um 15 % auf 60,9 Mrd. USD wachsen.
 

Alphabet mit solidem Quartal, enttäuscht aber in der Cloud

Am gleichen Tag wie Microsoft präsentierte auch Alphabet sein Zahlenwerk. Der Suchmaschinengigant schlug beim Umsatz und Gewinn die Erwartungen und weitete seine operative Marge um ganze 300 Basispunkte gegenüber dem Vorjahr aus.

Das Werbegeschäft (Google Search und Youtube Ads), mit dem der Konzern nach wie vor die meisten Einnahmen generiert, verzeichnete wieder ein zweistelliges Wachstum. Allerdings wuchsen die Erlöse in der Google Cloud lediglich um 22 % und lagen mehr als 200 Mio. USD unter den Erwartungen der Wall-Street-Experten. Das ist der hauptsächliche Grund für die anschließenden Kursverluste.
 
Offensichtlich resultierten die Marktteilnehmer daraus, dass Google im Cloud-Wettstreit mit Azure und AWS den Kürzeren zieht. Ich halte die Reaktion für übertrieben. Wer sich in der Cloud durchsetzt, wird sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren entscheiden, und nicht in einem einzigen Quartal. 
 

Meta wächst wieder zweistellig

Als nächstes Big-Tech-Unternehmen veröffentlichte Meta seine Zahlen. Der Social-Media-Riese lag beim Gewinn pro Aktie fast 1 USD über den Schätzungen der Wall Street und steigerte seine Erlöse um 23 % auf 34,15 Mrd. USD.

Wichtig: Die Ausgaben lagen fast 2 Mrd. USD unter dem Vorjahreswert. Doch was mich am meisten beeindruckt hat, war das starke Nutzerwachstum. Obwohl fast die Hälfte der Weltpopulation bereits Nutzer der Meta-Dienste ist, legte die Zahl der täglich aktiven Facebook-Nutzer um weitere 5 % gegenüber dem Vorjahr zu, während die monatlich aktiven Nutzer um 3 % wuchsen.

Der einzige Grund, warum die Anleger zunächst nicht besonders euphorisch auf die Ergebnisse reagierten, war der verhaltene Ausblick. Aufgrund der Unsicherheiten rund um den Nahostkonflikt wurde die Prognosespanne erweitert. Anleger sollten dies nicht überbewerten. Meta ist bekannt für seine konservativen Prognosen, um sich mehr Raum für positive Überraschungen beim nächsten Quartalsbericht zu lassen.
 

Amazon: Kursfeuerwerk nach Zahlen

Bereits 17 % legte die Amazon-Aktie nach der Quartalsmeldung zu. Der Onlinehändler steigerte seine Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 13 % und hat seinen operativen Gewinn gegenüber dem Vorjahr in etwa verdreifacht. Die operative Marge belief sich auf rekordverdächtige 7,8 %.
 
Allerdings lagen die Cloud-Ergebnisse mit 23,1 Mrd. USD (+12 %) leicht unter den erwarteten 23,2 Mrd. USD. Dafür stiegen die immer wichtiger werdenden Werbeeinnahmen um 26 % auf 12,1 Mrd. USD. Damit hat Amazon seinen Platz als drittgrößter Werbetreibender der Welt – nach Alphabet und Meta – nochmal gefestigt.

Wichtig: Amazon geht auch im nächsten Quartal vom zweistelligen Umsatzwachstum um 10 % auf 163,5 Mrd. USD aus. Das stimmt zuversichtlich.
 

Apple: Gemischte Ergebnisse

Als letztes Unternehmen aus dieser elitären Gruppe legte Apple sein Zahlenwerk vor. Der Smartphone-Gigant lag beim Umsatz und Gewinn zwar über den Erwartungen, zeigte jedoch in einzelnen Bereichen Schwächen und gab eine konservative Prognose heraus.

Im vierten Geschäftsquartal stiegen die Einnahmen bei den iPhones um 3 % gegenüber dem Vorjahr und entsprachen mit 43,81 Mrd. USD den Erwartungen der Wall-Street-Experten. Positives Wachstum gab es auch in der Services-Sparte, die um 16 % gegenüber dem Vorjahr zulegte (22,31 Mrd. USD).

Dagegen gingen die Umsätze in den Bereichen Macs, iPads und Wearables zurück. Das ist – angesichts der weltweiten Nachfrageschwäche bei Hardwareprodukten – zwar keine Überraschung gewesen, allerdings lag man bei den Macs rund 1 Mrd. unter den Schätzungen der Analysten.

Auch bei der Prognose verfehlte Apple die Prognosen. CFO Luca Maestro sagte, dass der Umsatz im Dezemberquartal ungefähr dem Vorjahresumsatz entsprechen werde. Die Wall-Street-Experten stellten ein Umsatzplus von 5 % in Aussicht.

Ein klarer Lichtblick war die Ausweitung der Bruttomarge gegenüber dem Vorjahr um 70 Basispunkte auf 45,2 %. Darauf lässt sich aufbauen.

Das Gesamtbild passt

Insgesamt hat Big Tech sehr solide Ergebnisse geliefert. Das ist ein gutes Zeichen für den Gesamtmarkt. Ich bleibe für die Zukunft aller fünf Technologie-Giganten bullish gestimmt, favorisiere aktuell jedoch Microsoft und Meta. 

Microsoft, Alphabet und Meta sind in unserem Qualitätsdepot enthalten. Wenn Du weitere Updates zu Big Tech erhalten möchtest, dann abonniere hier unseren wöchentlichen Newsletter.

 

Hinweis auf Interessenskonflikte

Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens: Apple, Meta, Alphabet, Microsoft. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

 

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